Das Konzept der Entzündung am verkehrten Ort

Dass den chronischen Darmentzündungen eine Fehlsteuerung im Immunsystem zugrunde liegt, wird auch durch die Erfahrung vieler Patienten untermauert. Die Chinesische Diagnose zeigt nicht selten, dass Patienten mit chronischen Darmentzündungen meist schon einige Jahre vor ihrer Erkrankung keine produktiven Atemwegsinfekte mehr haben. Produktiv heißt, dass der Infekt zwischen 1 und 2 Wochen dauert und eine Schleimphase mit gelb-grünem Schleim durchläuft mit anschließender Regeneration. Können innerhalb dieses Zeitfensters die Infekte nicht zu einem guten Ende geführt werden, baut sich nach und nach ein unspezifisches Entzündungspotential auf, dass zur chronischen Darmentzündung führt. 

Das chinesische Schichtenmodell zur Entstehung chronischer Erkrankungen erklärt, wie die immunologische Auseinandersetzung von den Atemwegsschleimhäuten als Abwehrebene in tiefere Schichten des Organismus hineingetragen wird. Das Immunsystem kann die immunologische Auseinandersetzung mit „äußerer Kälte“ als pathogener Faktor nicht mehr auf der Ebene der Atemwegsschleimhäute halten. Das Kälte-Agens dringt in innere Bereiche des Organismus. In der Chinesischen Terminologie wird aus „äußerer“ Kälte „innere“ Kälte. Zur Abwehr dieses Pathogen baut der Organismus ein unspezifisches Entzündungspotential auf, das aber nicht mehr die insuffizienten Atemschleimhäute als „Kampfzone“ nutzt sondern innere Gewebe. Es bedarf nur noch kleiner Auslenkungen, damit dieses Entzündungspotential in einer chronischen Darmentzündung mündet.

Dieser pathologische Prozess von unabgeschlossenen Bagatell-Infekten zu chronischen Entzündungen ist übrigens auch in der Schulmedizin der 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts schon einmal thematisiert worden und verbunden mit dem Namen Bergheim. Mit der Entwicklung der Antibiotika und des Cortisons wurde dieser vielversprechende Ansatz in der westlichen Welt nicht weiterverfolgt. Die Chinesische Medizin hat schon vor ca. 1500 Jahren diese Krankheitsdimension im Buch der Kältekrankheiten „Shan Han Lun“ thematisiert.

Wichtig für Diagnose und Therapie ist die Verschiebungsdynamik von äußeren Abwehrzonen, zu denen z.B.  auch die Blasenschleimhaut gehört, auf innere Gewebsstrukturen und die bestehenbleibende Kommunikation zwischen äußeren Einflüssen auf innere Entzündungsprozesse. Auch bildet sich die Spezifik des Entgleisens der Immunfunktion an den äußeren Abwehrzonen auf die inneren ab. Das macht die Analyse der ersten Fehlfunktionen so wichtig für das Finden geeigneter therapeutischer Konzepte gegen die chronischen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Was selbstverständlich ist und doch häufig vergessen wird: Im Konzept der Entzündung am verkehrten Ort wird auch verständlich, dass die autoimmunen Entzündungsdynamiken organische Verzweiflungstaten zur Behebung eines echten Problems darstellen. Langfristig therapeutisch gesehen, muss nicht eine wild gewordene Körperfunktion „an die Kandare“ genommen werden. Dem Organismus muss hingegen geholfen werden, das ursprüngliche Problem der chronischen Darmerkrankung zu lösen.


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